Plastik-Fantastik: die Diana F+ Kamera (2024)

Bei diesem Fotoapparat handelt es sich um eine sehr einfache Kamera in der 120er Rollfilm – also Mittelformat-Film – eingelegt wird. Die Diana wurde wohl ursprünglich (ab d. 1960er Jahren) für Kinder und Fotoanfänger sowie als Werbegeschenk hergestellt. Bedingt wohl durch ihre schlechte Optik, ihrem Design, der einfachen Bedienung und nicht zuletzt einem sehr geschicktem Marketing-Konzept erfuhr sie als so genannte Lomografie-Kamera eine hohe Nachfrage und wird heute wieder als „+-Versionen“ mit weiteren Eigenschaften neu produziert.


Die Diana+ ist eine äußerst simpel gefertigte Lomo Kamera im interessanten Design.

Ebenso wie die Holga besitzt auch die Diana Kamera eine einfache Plastiklinse sowie Einstellungen für lediglich eine einzige Verschlusszeit (ca. 1/60) – dafür aber immerhin eine funktionierende Blende mit Werten ca. f/11, f/16, f/22 und f/150. Letzterer Blendenwert ist extrem: durch die so äußerst geringe Blendenöffnung erübrigt sich das Ansetzen eines Objektives – die Diana wird zur Pinhole-Lochkamera mit Weitwinkel (Stellung „P“). In der Einstellung Lochkamera-Modus lässt sich nur mit der B-Stellung (Langzeitbelichtung) fotografieren und zwar am besten auf einem Stativ (oder einfach auch nicht).

Die Bedienung dieser Kamera ist denkbar einfach und archaisch: Film einlegen, grob fokussieren, Blende wählen (Symbole), Klick (und weiter zum nächsten Bild spulen). Auffällig ist auch der Anschluss für einen Blitz: möchte man ein „normales“ Blitzlicht anschließen, ist man auf einen Adapter angewiesen. Ansonsten passt eben nur der „Diana-Blitz“. Wie jeder andere völlig manuelle Sucher-Fotoapparat ohne Belichtungsautomatik benötigt auch diese Kamera keine Batterie. Wozu auch? – Alles wird hier manuell eingestellt, das Foto wird chemisch erzeugt. Die Kamera verwendet den 120er Mittelformat-Rollfilm. Es ist hier aber auch möglich, einen normalen 135er Film zu verwenden. Bei der Diana Mini (eine verkleinerte Version der F+) ist dies von Haus aus der Fall.

Diana Unterschiede

Interessant ist auch, dass es vor der heute produzierten Diana F+ bereits viel früher eine „Ur-Diana“ gab nebst vielen baugleichen Fotoapparaten unterschiedlicher Bezeichnungen. Grob lässt sich die Diana in mittlerweile vier Kameras unterschieden:

  • Die eigentliche, alte Diana
    …wurde ursprünglich in den 1960er Jahren als billige Kamera und für den Gebrauch als Werbegeschenk hergestellt. Es existieren außerdem noch diverse „Diana-Klone“ unterschiedlicher Bezeichnungen mit und ohne Blitzanschluss, genau so wie es auch die ursprüngliche Kamera in der „F-Version“ (mit Anschluss für den Blitz) gab. Das Filmformat beträgt hier nicht 6×6, sondern ist kleiner: ca. 4×4 cm. Solche reduzierten Formate für den 120er Rollfilm (der von der Diana verwendete Filmtyp) waren damals sehr verbreitet und beliebt, da man ja so mehr als 12 Bilder auf einen Film aufnehmen konnte (man musste beim „Knipsen“ eben auch ökonomisch denken).
  • Die Diana +
    …ist die Neuauflage der „UrDiana“ mit der Möglichkeit verschiedene Objektive zu verwenden, der Pinhole-Funktion (Lochkamera) und die Möglichkeit zusätzlich zum „Halbformat“ (Einlegemasken) auch das volle 6×6-Format des Rollfilms zu nutzen, wobei beim vollem die beliebten „Abbildungsfehler“ am stärksten auftreten.
  • Die Diana F+
    …besitzt zusätzlich noch einen Anschluss für einen Blitz (F=Flash).
  • Diana Mini
    In diese Version wird der „normale“ 135mm Kleinbildfilm eingelegt (wie z.B. bei der Lomo LC-A). Daher ist die Mini entsprechend kleiner geraten und im Prinzip auch eine ganz andere Kamera mit dem größten Unterschied, dass sich eben die Darstellung auf Mittelformat-Film von der auf „normalem“ Kleinbild bedingt durch höhere Brennweite und Bildfläche sichtbar unterscheiden kann. Mehr lesen: Diana Mini und Unterschiede.

Doppelbelichtungen


eine einfache Doppelbelichtung

Was bei anderen Kameras unbedingt zu vermeiden versucht wird, ist bei der Bedienung der Diana ein „Extra“: das Anfertigen mehrerer Bilder auf einem Foto. Man muss hierfür allerdings nichts weiter machen, als zu „vergessen“ den Film nach der ersten Aufnahme weiter zum nächsten Bild zu transportieren. Der Auslöser ist hier nie blockiert, so dass man so viele Aufnahmen auf einem einzigen Foto machen kann, wie man möchte. Übertreiben sollte man dies allerdings nicht (Es droht sonst Überbelichtung.). Selbstverständlich lässt sich so auch ein Pinhole-Bild mit einem „normalen“ Foto mixen.
Siehe auch hier: Doppelbelichtungen und Überbelichtung

Objektive

Man kann die Diana als Lochkamera völlig ohne Linse benutzen, oder man setzt eben ein Objektiv an die Kamera. Dass man bei einem solch simplen Fotoapparat Wechselobjektive verwenden kann, ist ebenso eine Besonderheit. So etwas kennt man in der Regel eigentlich nur von Spiegelreflexkameras oder höherwertige Sucherkameras. Und natürlich kann man auch hier das jeweilige Objektiv zwischendurch wechseln, während ein Film geladen ist – der Verschluss sitzt ja dahinter und ist zu. Für die Diana gibt es das klassische Objektiv-Sortiment:

  • 75mm – die „Normalbrennweite“ im Mittelformat
    Dies entspricht also ca. 50mm im Kleinbild.
  • 20mm – extremer Weitwinkel bzw. Fisheye
  • 38mm – starkes Weitwinkel
  • 55mm – normales Weitwinkel
  • +110mm – Tele – lediglich ein Aufsatz für das normale Objektiv; kein richtiges Teleobjektiv

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Es ist allerdings logisch, dass der Sucher der Kamera auf die 75mm Brennweite des Originalobjektives zugeschnitten ist und, benutzt man beispielsweise den Tele-Aufsatz, so mehr anzeigt, als eigentlich abgebildet wird. Bei einem Weitwinkel oder gar Fisheye wird dementsprechend wiederum weitaus mehr auf dem späteren Foto abgebildet als im Sucher angezeigt wird.

das Diana-Objektiv an einer Spiegelreflexkamera

Übrigens lassen sich alle Objektive der Diana F+ mittels Adapter auch an einer Canon EOS DSLR oder Nikon F Digitalkamera anschließen. An analogen Spiegelreflexkameras geht dies natürlich auch (bei gleichem Bajonett).

Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die typische, „miese“ Bildqualität gerade an einer digitalen Kamera (wegen ihres kleinen und eben digitalen Sensors) so niemals wirklich erreicht werden kann. Die Fotos mit den Objektiven der Diana F+ wirken dann an der Digitalkamera eher wie durch eine Plastiktüte hindurch fotografiert und werden wohl kaum den gewissen Charme aufweisen. Ich hatte ja einmal die Holga-Linse an eine Digitale montiert, was auf das Gleiche herauskommt. Gefallen hatte mir das nicht so richtig. Gerade an den Ecken macht sich der typische „Lomo Look“ bemerkbar: Hier werden die Bilder leicht dunkler und verwaschener. Jene Ecken sind aber nur beim 6×6-Format sichtbar.

Blitz

Benutzt man den Blitz an der Diana (F+), so muss man eigentlich nichts weiter beachten – vermeintlich. Es würde sich nämlich auch hier die Frage stellen, welche Blende (Sonne-Wolken-Symbole) hierbei einzustellen ist. In einem anderen Artikel habe ich bereits die richtige Verwendung eines Blitzes beschrieben. Es muss beim Blitzen also die Blende dem jeweiligen Abstand zum Motiv (und der ISO-Empfindlichkeit) angepasst werden, damit es nicht zur Überbelichtung (Unterbelichtung) kommt.

Die kleinste Blende dieser Kameras ist aber schon ca. 11, was äußerst hoch (bzw. schlecht) ist. Ich würde daher immer bei dieser Einstellung (Wolken-Symbol ohne Sonne) blitzen, gerade, da die Leitzahl (Leistung) des original Blitzgerätes relativ gering sein dürfte. Es lässt sich übrigens durch einen Adapter auch jeder andere Blitz an der Diana F und Mini verwenden.

Film einlegen


Links ein 120er Rollfilm; rechts ein Kleinbildfilm. Ersterer wird original in der Diana verwendet, der 135 mm Film lässt sich mit etwas Fummelei ebenfalls verwenden.

In der Standardversion (-Mitelformat) arbeitet die Diana mit so genanntem „Rollfilm“, welcher größer als Kleinbildfilm ist und sich auch nicht in einer Patrone befindet, sondern lediglich aufgerollt und durch ein durchgehend anliegendes Schutzpapier vor Licht geschützt ist. Ein Zurückspulen erübrigt sich beim Wechseln des 120er Film bzw. ist nicht nötig / möglich. Das Einsetzen eines solchen Filmes in diese analoge Kamera ist die selbe Prozedur wie bei fast jeder anderen Mittelformat-Sucherkamera. Das selbe gilt natürlich auch für das Entnehmen. Ich hatte für das Laden des Filmes einen separaten Artikel geschrieben: einen Rollfilm einlegen.

35mm Kleinbildfilm in der Diana


35mm Film in einer Mittelformatkamera mit belichteter Rand-Perforation ⇒ „Sprockets“ genannt

Natürlich ist es aber auch durch eine kleine Modifikation möglich, einen ganz normalen Kleinbildfilm in die Diana F+ einzulegen. Bis auf das Einbelichten der Perforation und auf die erhöhte Anzahl der Bilder birgt das Verwenden von 35mm Film allerdings nur Nachteile: Oben, rechts, unten und links fehlt nun lediglich ein Teil des Bildes. Was man im Sucher sieht, wird so in dem Umfang also nicht mehr auf den Film gelangen. Das leichte Weitwinkel der Diana-Kamera wird zum leichten Tele und die Bilder wirken entsprechend „beschnitten“. Belichtet man die gesamte Breite des Kleinbildes („Panorama“), ist das Foto natürlich lediglich an zwei Seiten beschnitten. Da die typische Unschärfe und Vignettierung aber hauptsächlich an den Rändern der Fotos auftritt, wird hierbei ein gewisser „Look“ verloren- oder nur zum Teil abgebildet werden.

Man kann einen solchen 135er Film recht einfach laden, indem man etwas Schaumstoff zur Fixierung der Kleinbildpatrone verwendet. Ich hatte dem einen ganzen Artikel gewidmet: 35mm-Film in der Mittelformatkamera. Alternativ gibt es für die Diana auch ein „35mm Back“. Der größte Vorteil besteht hier in einem Zählwerk für den Film – man muss also nicht mehr die Klicks zählen – und darin, dass man keinen absolut dunklen Raum benötigt, um den Film überhaupt wieder aus der Kamera entnehmen zu können (dies geht hier beim 135er Film nämlich nicht so einfach ohne weiteres).

Einstellungen für Blende und Belichtungszeit

Eines gleich vorweg: Mit der Diana ist man äußerst eingeschränkt, was die korrekte Belichtung eines Motives unter verschiedenen Lichtsituationen angeht. Zwar bietet die Kamera hier schon viel mehr Einstellungen als die vergleichbare Holga, eine einzige Belichtungszeit von ca. 1/60 Sekunde (+ Langzeitbelichtung) und drei wählbare Blenden sind dennoch eigentlich zu wenig – eigentlich – aber immerhin handelt es sich ja auch um eine „Lomo – Kamera“, mit der man schon einmal ein gewisses Risiko eingehen kann (oder sollte?).

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Zwar hat die Diana mehrere Symbole zum Anpassen an das Umgebungslicht. Doch ein nicht unwichtiger Faktor wird hierbei grob vernachlässigt: die ASA-Filmempfindlichkeit. Die Sonne-Wolken-Symbole auf dem Objektiv beziehen sich immer auf einen Film mit ca. 100 ASA / ISO (ich empfehle dazu eher 400 ISO).

Wie geht man nun aber vor, möchte man mit jedem Film möglichst richtig belichten? Man kann sich natürlich einen Belichtungsmesser kaufen. Am einfachsten aber lädt man sich den Bastelbogen des Belichtungszeiten-Rechenschiebers herunter bzw. baut diesen zusammen. Relevant ist hierbei zu den Lichtverhältnissen die Verschlusszeit von 1/60 Sekunde (mehr kann die Diana ja nicht). Hat man den Rechner auf die entsprechende Filmempfindlichkeit und auf die jeweilige Wettersituation eingestellt, so muss man nun einfach nur ablesen, welche Blende gegenüber der 1/60 angezeigt wird. Dies ist der korrekte Wert für die Belichtung.

Auf dem Objektiv der Diana sind aber keine richtigen Blendenwerte angegeben – stattdessen Symbole: Wolke (Blende 11), Wolke mit Sonne (Blende 16), Sonne (Blende 22). Ob es sich hierbei aber auch um die tatsächlichen Blenden handelt, sollte durchaus fragwürdig sein (was auch für die Verschlusszeit gilt). Für die „Zielgruppe“ ist dies aber nicht relevant – im Gegenteil: technische Details sind hier eigentlich kaum nötig, um letztendlich zu einem Foto zu gelangen.

Sollte aber beim Belichtungsschieber bei zu dunklem Licht eine Blende unter 11 neben der 1/60 stehen, so sollte man einen Blitz verwenden oder generell einen höher empfindlichen Film benutzen. Ein Wert über der f/22 ist eher unwahrscheinlich bzw. kann vernachlässigt werden, zumindest, wenn man keinen Diafilm verwendet – denn der ist bei Überbelichtung in der Regel etwas empfindlich, was die hellsten Bereiche des Bildes anbelangt.

Natürlich kann man hierbei auch einen richtigen Handbelichtungsmesser verwenden oder sich rein auf die Symbole verlassen (wobei diese eben nicht die jeweilige Filmempfindlichkeit [ASA“] berücksichtigen).

Übrigens: Je höher hier der Blendenwert, desto exakter (langweiliger?) wird das Foto, da dann die Linse besser abbildet. Für den typischen „Lomo-Effekt“ müsste man also immer mit dem „Wolkensymbol“ (kleine Blende) fotografieren. Ist es aber zu hell dafür, kommt es zur Überbelichtung. Man könnte sich hierbei dann mit einem Graufilter vor dem Objektiv behelfen, den man hier allerdings vor das Objektiv halten oder klemmen muss. Ein Gewinde für Filter besitzt die Diana nicht.

Die richtige Belichtungszeit bei Verwendung der Diana+ im Pinhole-Modus


Ein Foto ohne Objektiv, sondern nur mit der Pinhole-Funktion (P). Um den Himmel dunkler zu bekommen hatte ich zusätzlich noch einen Rotfilter benutzt.

Wie bereits erwähnt, stellt die Diana F+, wenn man die Linse abnimmt und den Blendenschalter auf „P“ stellt, eine vollwertige Pinhole-Kamera (Lochkammera) dar. Diese Konstruktion ist zwar nicht sonderlich raffiniert, dennoch ist mir keine andere Kamera bekannt, welche man von Haus aus einfach zur Lochkamera umfunktionieren kann. Ich finde, damit hat sich jemand etwas durchaus Hübsches einfallen lassen.

Im „normalen“ Modus – also mit dem angesetztem Objektiv – hat man bei der Diana, was die Belichtungszeit betrifft, lediglich die Auswahl zwischen der (ca.) 1/60 Sekunde und B (Bulb-Langzeitbelichtung). Erstere Einstellung kommt für die Pinhole-Fotografie nicht in Frage. Diese Zeit ist für die enorm hohe Blende viel zu kurz! Hier würde höchstens etwas auf dem späteren Foto erscheinen, hielte man die Kamera direkt in die grelle Sonne. Für alles andere benötigen wir hier aber die Langzeitbelichtung B. Doch welche Belichtungszeit ist bei welchem Licht die richtige? Wie lange muss der Knopf gedrückt bleiben, damit ein ausreichend durchgezeichnetes Bild auf dem Film abgebildet wird? Einen entsprechenden Rechner habe ich im Netz leider nicht finden können.

Man kann sich die jeweiligen Zeiten zur ungefähr richtigen Belichtung aber auch selbst mit der so genannten „Sunny-16-Regel“ ausrechnen: Hier wird davon ausgegangen, dass bei richtig schönem Sonnenschein bei Blende 16 eine Belichtungszeit erforderlich ist, welche ungefähr dem Kehrwert der Filmempfindlichkeit entspricht. Also bei einem 100 ASA Film wäre bei f/16 und Kaiserwetter die (1/100) 1/125 Sekunde die richtige Zeit, bei 400 ASA die 1/500 usw. Für die weiteren Lichtsituationen muss man dann entsprechend die Zeit schrittweise verdoppeln (oder die Blende halbieren) um korrekt zu belichten.

Bei der fixen Loch-Blende von f/150 der Diana sind die Zeiten in der folgenden Tabelle schon einmal recht brauchbare Belichtungswerte für die jeweiligen Lichtsituationen (oder vergleichbare) bzw. für die jeweilige ASA (ISO)-Empfindlichkeit des verwendeten Films.

Tabelle der Belichtungszeiten im Lochkamera-Betrieb

Für den „Pinhole-Betrieb“ stehen einem mit dieser Tabelle schon recht gute Anhaltswerte zur Verfügung. Die Betonung liegt auf „Anhaltswerte“, denn ich habe sie berechnet. Ausprobiert habe ich nur die jeweilige Belichtung für einen 400 ASA Film (den ich immer in der Lochkamera verwende). Es gilt also auch hier zu experimentieren.

Im Zweifelsfall würde ich immer etwas reichlicher belichten. Ich habe außerdem bei den Rechnungen versucht, den so genannten „Schwarzschild-Effekt“, welcher einer rein exponentiellen Erhöhung der Zeiten widerspricht, in der Tabelle zu berücksichtigen. Nach Schwarzschild kann man, einfach ausgedrückt, ab einer bestimmten Belichtungszeit (ab ~1 Sekunde) nicht mehr von reinen Verdoppelungen (bzw. konträr Halbierungen) der Werte Zeit, Blende & Iso ausgehen. Dies muss man aber nicht unbedingt wissen, um zum Foto zu gelangen und ich gehe hierauf also nicht näher ein (die meisten Leser werden mir dafür dankbar sein).

LichtverhältnisFilmempfindlichkeit / Belichtungszeit in Sekunden
100 ASA200 ASA400 ASA
herrlichster Sonnenschein ohne Wolken, besser gehts nicht / harte Schatten211
Sonnenschein, etwas bedeckt aber immer noch deutliche Schatten831
keine Sonne, bedeckter Himmel / sehr weiche Schatten2093
nur Wolken, Objekte werfen keinen Schatten mehr50189
ziemlich mieses Regenwetter904020


die Tabelle für die richtige Belichtung als PDF-Datei zum Ausdrucken

Am besten benutzt man für den ersten Versuch einen „klassischen“ S/W-Film wie beispielsweise den Ilford FP4 oder besser HP5, den Fuji Neopan 400 oder den Kodak Tri-X (ebenfalls 400 ASA). „Moderne“ Emulsionen wie Delta oder T-Max würde ich zum Testen in der „Diana-Lochkamera“ erst einmal nicht verwenden, da diese auf falsche Belichtung empfindlicher reagieren als erstere (und noch dazu nicht gerade günstig sind). Links kann man sich die Tabelle mit den Belichtungszeiten auch als PDF „downloaden“ bzw. ausdrucken.

Wem übrigens die Pinhole-Bilder mit der Diana immer noch zu „exakt“ sind (ich empfinde sie zumindest so), der kann versuchen, das kleine Loch der Pinhole-Blende (minimal) zu vergrößern bzw. aufbohren. Die Tabelle stimmt dann natürlich nicht mehr. Man muss dann mindestens von den Werten des nächstempfindlicheren Filmes ausgehen (z.B. bei einem 100 ASA Film die Werte des 200 ASA Filmes nehmen).

Diana Bedienungsanleitung

Eine digitalisierte Anleitung der Diana kann man sich online hier ansehen. Allerdings ist auch sie nicht in Deutsch (eben Englisch). Ich denke, zum Verständnis sollten allein schon die Bilder der Gebrauchsanweisung genügen. Die Kamera an sich ist ja äußerst einfach aufgebaut.

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eine Diana Kamera kaufen

Mittlerweile dürften – gerade bei Ebay – kaum noch entsprechend wirklich günstige Angebote gebrauchter Fotoapparate ausfindig zu machen sein – was die Diana betrifft natürlich. Diese Kamera besitzt dafür heute einfach schon einen zu großen „Fankreis“.

Etwas weiter oben hatte ich ja schon auf diverse andere Kameras hingewiesen, welche seinerzeit sowohl technisch als auch optisch der Diana Kamera äußerst ähnlich sind. Diese „Klone“ beziehen sich allerdings allesamt auf die ursprüngliche Diana, nicht aber auf die neue +-Version mit der Möglichkeit, andere Objektive anzusetzen und der Lochkamera-Funktion. Auch wird mit den Diana-Alternativen wohl auch kaum mit dem vollen 6×6-Format gearbeitet werden können (wichtig für Randunschärfe und Vignettierung).

Auch ein Blitz (f-Version) lässt sich hier oftmals nicht anschließen. Dennoch stellen diese Kameras eine recht gute Alternative zur neueren Diana dar – zumindest um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Die Preise für ein Neugerät haben sich mittlerweile recht übersichtlich auf ca. 40 Euro für die Diana + eingependelt. Für die Diana F+ muss man dann noch etwas mehr bezahlen. Die Mini entspricht von Preis her ungefähr dem ihres großen Pendants.

Diana Mini

Irgendwo in einer Höhle an einem geheimen Ort in China werden Massen an Diana-Kameras eingesammelt und in riesigen Waschmaschinen bei 90 Grad klein gewaschen. Ähm. Naja, schlechter Witz.

Tatsächlich ist die Diana Mini eine geschrumpfte Version des Originals mit Blitzanschluss, leichtem Weitwinkel-Objektiv – und einigen Einschränkungen allerdings. Geladen wird sie mit dem „normalen“ 35mm Kleinbildfilm. Das Beste: dieser lässt sich hier wahlweise auch im Quadrat belichten (wie es auch bei einigen anderen Kleinbildkameras der hauptsächlich 1950er Jahre üblich war – Stichwort „Halbformat“). In diesem Modus passen dann ca. ~ 72 Fotos auf einen einzigen Film.
Da die einfache Linse so ein kleines Negativ (insbesondere das Quadrat) schon ziemlich gut ausleuchten kann, sind hier auch die Bildergebnisse besser als beim Original, was innerhalb der Lomographie ja eher weniger gewünscht sein wird.

Aber keine Angst: Von perfekten Fotos darf man hier noch lange nicht sprechen. Außerdem kann man den 35mm Film – den klassischen Film – noch in der Stadt kaufen (z. B. DM oder Rossmann). Beim Film Typ 120 [Mittelformat – den die Diana f bzw, + benutzt“] ist man ja mehr oder weniger auf den Internet-Versand angewiesen. Ferner lässt sich bei der Diana Mini das Objektiv nicht wechseln – es muss immer mit dem Standardobjektiv gearbeitet werden, was allerdings auch für den größten Teil der Bilder genau das Beste sein wird. Auch diese Kamera kommt ohne Batterie aus – es ist ja auch keine Elektronik vorhanden, sondern alles funktioniert mechanisch bzw. manuell.

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Unterschiede Diana Mini zur normalen Diana f / +

Auf drei Dinge muss man bei der Diana Mini verzichten:

  • Die Diana Mini besitzt nur zwei Blenden statt drei (eigentlich mit „P“ vier) → ca. f/8 und f/11 – dies ist für die richtige Belichtung bzw. für die möglichst beste Anpassung der Kamera an das Umgebungslicht wichtig.
  • Man kann hier keine anderen Objektive ansetzen
  • Es gibt keine Pinhole-Funktion (Lochkamera-Modus)
  • Dafür besitzt sie den (etwas eigentümlichen) Anschluss für den Diana Blitz (was die „normale“ +-Variante nicht hat.

Dies war nun meine Vorstellung zur Lomography Diana+ Kamera.

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Plastik-Fantastik: die Diana F+ Kamera (2024)

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